Russland wendet in der Ukraine eine Terror-Taktik an, die bereits in Syrien erprobt wurde

Immer öfter sterben in der Ukraine Ersthelfer, weil Russland nach einem Luftangriff eine zweite Rakete auf dasselbe Ziel abfeuert. Diese Double-Tap-Taktik wird als Kriegsverbrechen angesehen und ist aus Russlands Erfahrungen in Syrien bekannt.

In den letzten Tagen hat die russische Armee in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine die Taktik des sogenannten Double Tap gleich zweimal angewendet: Dabei wird das gleiche Ziel zweimal nacheinander angegriffen, um beim zweiten Schlag vor allem Rettungskräfte und Ersthelfer zu treffen.

Am 4. April geschah dies in der Millionenstadt Charkiw, die derzeit besonders häufig angegriffen wird. Dort starben insgesamt vier Menschen, darunter drei Mitarbeiter des ukrainischen Katastrophenschutzes DSNS (Staatlicher Dienst für Notfallsituationen). Am folgenden Tag wurde Saporischschja Ziel eines ähnlichen Angriffs, bei dem ebenfalls vier Menschen infolge eines russischen Doppelangriffs ums Leben kamen.

Die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, kommentierte den Angriff auf Saporischschja und nannte es „ein schreckliches Muster, das offenbar darauf abzielt, Ersthelfer und Journalisten vor Ort zu töten“. Sie forderte, dass Russland für diese Verbrechen gegen ukrainische Zivilisten zur Verantwortung gezogen werden müsse.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Russland bei den aktuellen Kriegshandlungen gegen die Ukraine die Double-Tap-Taktik einsetzt. Bereits am 7. August 2023 wurde die Stadt Pokrowsk in der Region Donezk mit zwei ballistischen Iskander-Raketen angegriffen. Die erste Rakete traf ein Wohngebäude im Stadtzentrum, die zweite schlug ebenfalls dort ein, als Rettungskräfte bereits vor Ort waren. Dabei starben zehn Menschen.