Die SPD ist auf der Suche nach einem Kanzler, der sich den Herausforderungen des täglichen Lebens stellt

Die SPD befindet sich in einer schwierigen Lage, da ihre Umfragewerte und die Zustimmung für den SPD-Kanzler im Keller sind. Innerhalb der Partei macht sich Unmut und Ungeduld breit, und es besteht der Wunsch, Olaf Scholz „alltagstauglich“ zu machen. Die Herausforderung dabei ist jedoch, ob dies so einfach umsetzbar ist.

Die Stimmung während des Handball-Spiels zwischen Deutschland und Nord-Mazedonien bei der Europameisterschaft war zunächst ausgelassen, bis die Ankunft des Kanzlers im ausverkauften Berliner Stadion angekündigt wurde. Plötzlich sank die Stimmung, und der Kanzler wurde von den deutschen Fans mit Buh-Rufen und Pfiffen empfangen. Der deutsche Handball-Verband zeigte sich im Nachhinein unangenehm berührt von dieser Reaktion, doch sie spiegelt die allgemeine Grundstimmung in Deutschland wider.

In den vergangenen Wochen hat Olaf Scholz vermehrt Kritik und Anfeindungen erfahren, selbst als er zum Jahreswechsel im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt Solidarität zeigen wollte. Die Aussage „Geh gleich wieder zurück“ von Anwohnern verdeutlichte die Unzufriedenheit und das Misstrauen gegenüber dem Kanzler. Sein Versprechen, „niemanden alleine zu lassen“, scheint bei einigen im Hochwassergebiet nicht angekommen zu sein. Die öffentlichen Auseinandersetzungen um knappe Geldmittel tragen womöglich dazu bei, dass solche Versprechen als wenig glaubwürdig wahrgenommen werden. Die Ungeduld mit dem Kanzler wächst, auch innerhalb der eigenen Partei.