Die Ukraine benötigt Milliarden Dollar für den Wiederaufbau nach Jahren des Konflikts und der Instabilität

Seit beinahe zwei Jahren greift Russland die Ukraine an, und in diesem Zeitraum sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Große Teile des Landes sind verwüstet, und die wirtschaftlichen Kosten sind enorm. Die Regierung in Kiew zusammen mit der Weltbank und den Vereinten Nationen hat begonnen, die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine zu ermitteln.

Der Krieg in der Ukraine hat in knapp zwei Jahren direkte Schäden von mindestens 152 Milliarden US-Dollar (ungefähr 142 Milliarden Euro) verursacht, wie aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und den Vereinten Nationen hervorgeht. Besonders betroffen sind die Bereiche Wohnen (37 Prozent), Verkehr (22 Prozent), Handel und Industrie (zehn Prozent) sowie Landwirtschaft und Energie (jeweils sieben Prozent). Die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau und die Erholung der Ukraine, die von Russland angegriffen wurde, belaufen sich bis zum 31. Dezember 2023 auf mindestens 486 Milliarden US-Dollar (ungefähr 453 Milliarden Euro) über die nächsten zehn Jahre.

Für die Berechnungen wurden Daten vom Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 bis zum 31. Dezember 2023 verwendet. Die finanziellen Verluste während dieses Zeitraums werden auf 499 Milliarden US-Dollar (ungefähr 465 Milliarden Euro) geschätzt. Der Bericht weist auch auf eine Finanzierungslücke von 9,5 Milliarden US-Dollar (ungefähr 8,8 Milliarden Euro) für das Jahr 2024 hin, um die dringendsten Wiederaufbau- und Erholungsprioritäten zu bewältigen.

Obwohl die direkten Schäden im Vergleich zum Vorjahr mit rund 135 Milliarden US-Dollar nicht wesentlich angestiegen sind, bleiben die Auswirkungen auf die Ukraine enorm. Im Jahr 2023 gab es regelmäßige intensive Angriffe auf die Infrastruktur, insbesondere im Südosten, die sich über viele Regionen erstreckten.

Etwa 8400 Kilometer Autobahnen, Schnellstraßen und andere Nationalstraßen sowie mehr als 200 Bahnhöfe und 150 Eisenbahnbrücken wurden beschädigt. Bis Dezember 2023 waren schätzungsweise 5,9 Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge innerhalb Europas registriert, und bis Oktober 2023 zählte man 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge innerhalb der Ukraine.