Offenbar ermöglichte ein Fehler in der Anwendung eine Abhöraktion

Die Ursache der „Taurus“-Abhöraffäre scheint auf einen individuellen Fehler zurückzuführen zu sein. Gemäß ersten Untersuchungsergebnissen nutzte ein Teilnehmer des online geführten Schaltgesprächs einen unsicheren Kanal, wie Minister Pistorius erklärte. Generell wurden die Systeme als sicher eingestuft.

Die sogenannte „Taurus“-Abhöraffäre könnte laut den ersten Untersuchungsergebnissen auf einen individuellen Anwendungsfehler eines Teilnehmers zurückzuführen sein, der sich von Singapur aus eingewählt hatte. Dieser nutzte einen offenen, nicht autorisierten Kanal, um an der über den Cloud-Dienst Webex geführten Schaltung teilzunehmen. Dies führte zu einem „Datenabfluss“, wie Pistorius feststellte.

Der Minister wies darauf hin, dass zum Zeitpunkt des Gesprächs in Singapur die „Singapore Airshow“ stattfand, eine Branchenmesse für die Luftfahrt, an der auch „hochrangige Militärs europäischer Partnerstaaten“ teilnahmen. Für russische Geheimdienste sei eine solche Veranstaltung „ein gefundenes Fressen“. Im Rahmen dieser Messe würden gezielte, flächendeckende Abhöraktionen durchgeführt. Der Zugriff auf die Webex-Konferenz sei wahrscheinlich ein „Zufallstreffer im Rahmen einer breit gestreuten Vorgehensweise“ gewesen, so Pistorius.

Die ersten Untersuchungen hätten jedoch ergeben, dass es unwahrscheinlich sei, dass sich ein russischer Spion in das Gespräch eingeschaltet habe.