Der Bischof weigert sich, eine Entschädigung zu leisten

Ein Opfer sexualisierter Gewalt durch einen Priester soll gemäß der Entscheidung einer von der Kirche eingesetzten Kommission eine Entschädigung von 150.000 Euro erhalten. Allerdings verweigert der verantwortliche Bischof die Zahlung. Hans-Joachim Ihrenberger reagierte fassungslos auf die Nachricht, insbesondere auf die Begründung des Bischofs, dass seine derzeitige Lebenssituation angeblich nicht so schlecht sei: „Zu sagen, ich habe eine Berufsausbildung, zwei Kinder und eine Ehe, und deswegen zahlen wir nicht. Das war ein Schlag ins Gesicht. Die wissen doch gar nicht, wie es mir wirklich geht.“

Ihrenberger berichtet, dass er immer noch Angstzustände habe, wenn seine Ehefrau ihn berühren möchte. Schon während seiner Ausbildung zum Koch habe dies länger gedauert als üblich. Jetzt, im Alter von 62 Jahren und aufgrund von zwei Herzinfarkten und drei Schlaganfällen, sei er kaum noch in der Lage, das Haus zu verlassen. Augsburgs Bischof Bertram Meier blockiert nun erstmals die Entscheidung der eigens eingesetzten Entschädigungskommission, deren Unabhängigkeit immer betont wurde. In einer schriftlichen Mitteilung an die Kommission hat der Bischof sein Nein deutlich gemacht, obwohl ein Sprecher darauf hinweist, dass noch nicht alles endgültig entschieden sei.

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