Es gibt keine Informationen darüber, dass Putins Tochter ein verstörendes Interview gegeben hat
Wladimir Putin steht als alleiniger Führer an der Spitze Russlands, obwohl er eine Familie hat, über die nur wenig bekannt ist. Insbesondere seine Töchter führen ein Leben, das von Geheimhaltung umgeben ist. Nun hat überraschenderweise seine älteste Tochter, Maria Woronzowa, ein seltenes Interview gegeben.
Inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschreibt die 38-Jährige Russland als einen „menschenzentrierten“ Staat. Dies berichtet die Nachrichtenseite Agentstvore. Woronzowa äußerte sich in einem Interview mit Medtech.Mocsow, einer gemeinnützigen Organisation, die dem Moskauer Bürgermeisteramt angegliedert ist. „Für uns ist der Wert des menschlichen Lebens höchster Wert“, sagte sie. „Russland ist eine auf den Menschen ausgerichtete Gesellschaft“, fügte sie hinzu. Diese Aussagen werden angesichts der Verbrechen und Opferzahlen im Ukraine-Krieg als verstörend wahrgenommen. Schätzungen zufolge sollen auf beiden Seiten insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen gestorben oder verletzt worden sein.
Das Gespräch behandelt jedoch nicht den Krieg. Stattdessen spricht die Endokrinologin über den weltweiten medizinischen Fortschritt sowie ihre literarischen, musikalischen und sportlichen Interessen. Selbst in ihrer Freizeit liest sie wissenschaftliche oder medizinische Literatur und lässt sich von allem Inspirierenden beeinflussen, sei es Kunst, Museen, Theater oder Musik.
Das Interview erwähnt auch nicht ihren Vater. Putin hat Maria Woronzowa und ihre jüngere Schwester Katerina Tichonowa nie öffentlich als seine Töchter anerkannt. Der Kreml sorgt dafür, dass keine Details über ihr Leben an die Öffentlichkeit gelangen. Beide stehen jedoch auf den Sanktionslisten der EU, Großbritanniens und der USA. Ihr Vermögen ist eingefroren, und es besteht ein Einreiseverbot.
Es ist bekannt, dass Woronzowa seit 2019 Mitglied im föderalen Rat des staatlichen Wissenschaftsprogramms für Gentechnologie ist. Sie ist auch Miteigentümerin der Firma Nomeko, die in einer Forschungsklinik in Sankt Petersburg das „Genom der Russen“ auf pathogene Schwachstellen und Behandlungsmöglichkeiten erforschen soll. Putin hatte die Gentechnologie als zukunftsweisende Wissenschaft bezeichnet.