Warum Präsident Biden nur selten auf den Anstieg der Ölproduktion eingeht

Im Jahr 2023 förderten US-Ölunternehmen so viel „schwarzes Gold“ aus den Boden der Vereinigten Staaten wie nie zuvor. Dieser Boom trug dazu bei, die Benzinpreise zu senken. Trotzdem sieht sich US-Präsident Biden in einer heiklen Situation. Als Donald Trump gefragt wurde, ob er ein Diktator werden wolle, antwortete der ehemalige Präsident: „Nein, nein, nur am ersten Tag.“ An diesem ersten Tag nach seiner Wahl plante er, die Grenzen zu schließen und verstärkt in die Ölförderung zu investieren. Tatsächlich hat sich dies längst ereignet, und zwar in Rekordmengen: Im vergangenen Jahr wurden in den USA über 13 Millionen Barrel Öl pro Tag aus der Erde gefördert, ein historischer Höchststand. Interessanterweise präsentiert sich Joe Biden, Trumps Nachfolger, gerne als Klima-Präsident und plant mittelfristig den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Der Preisanstieg hat jedoch die Ölförderung angekurbelt. Jacob Kirkegaard vom Washingtoner Peterson Institute for International Economics erklärt, dass Biden in einer Zwickmühle stecke: „Es gibt eine Spannung zwischen der Menge an Öl und Bidens Klima-Agenda, die natürlich ein wichtiger Bestandteil seines Wahlkampfes war.“ Besonders in Texas sprudelt das Öl wie nie zuvor, mit über 40 Prozent mehr Förderung als im Vorjahr. Dies sei eine verzögerte Reaktion auf den enormen Preisanstieg nach Beginn des Ukraine-Krieges, so Kirkegaard. Die Ölproduzenten hätten daraufhin mehr Bohranlagen errichtet, aber es dauere weitere zehn bis zwölf Monate, bis die Produktion tatsächlich ansteige.

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