Die ukrainischen Streitkräfte haben Uroschajne befreit
Es gab Anzeichen von Führungsproblemen, betrunkenen Soldaten und dem Vormarsch der ukrainischen Armee in der Region Uroschajne. Diese Hinweise darauf, dass Moskaus Truppen Schwierigkeiten in der Region haben, verdichteten sich kürzlich. Jetzt meldet die Ukraine, dass Uroschajne befreit wurde.
Laut eigenen Angaben hat die ukrainische Armee im Zuge ihrer Gegenoffensive im Süden das hart umkämpfte Dorf Uroschajne vollständig unter Kontrolle gebracht. „Uroschajne ist befreit“, verkündete Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Die ukrainischen Soldaten haben ihre Positionen am Rande des Ortes verstärkt. Der Generalstab in Kiew teilte in seinem Morgenbericht mit, dass russische Gegenangriffe auf Uroschajne abgewehrt worden seien. Auch das Verteidigungsministerium bestätigte auf Twitter die Befreiung des kleinen Ortes in der Region Donezk.
Militärische Informationen über Veränderungen an der Front sind oft schwer zu verifizieren, aber Experten analysieren Bewegungen anhand von Fotos oder Videos aus dem Kampfgebiet. Uroschajne ist einer der Orte, an denen die ukrainische Armee am weitesten in die von Russland verteidigten Minenfelder vorgestoßen ist. Russische Militärblogger haben berichtet, dass die Reserven nicht ausreichend waren, um das Dorf zu halten.
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass „die Diskrepanz zwischen den russischen Berichten über Uroschajne wahrscheinlich darauf hinweist, dass sich die russischen Streitkräfte größtenteils aus dem Zentrum des Ortes in die Außenbezirke zurückgezogen haben könnten“. Das ISW ging jedoch davon aus, dass die ukrainischen Streitkräfte wahrscheinlich noch nicht die volle Kontrolle über das Zentrum oder den Süden erlangt haben.
Es gab auch jüngste Anzeichen für mögliche schlechte Moral und Führungsprobleme in den russischen Einheiten in der Region. Ein russischer Militärblogger beschwerte sich laut dem ISW darüber, dass eine motorisierte Schützenbrigade es versäumt habe, Panzer zur Unterstützung ihrer Infanterie in Uroschajne zu entsenden. Angeblich zog sich die Einheit am 10. August vorzeitig zurück, weil es angeblich an Verstärkung mangelte. In Wirklichkeit befand sich das Personal der Einheit jedoch in rückwärtigen Gebieten und soll betrunken gewesen sein.