Runder Tisch zur Situation an der Helios-HSK-Kinderklinik

Runder Tisch zur Situation an der Helios-HSK-Kinderklinik

Kinderärztinnen und Kinderärzte aus Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis sahen die stationäre pädiatrische Versorgung gefährdet. Auslöser für einen offenen Brief war der Weggang des Direktors der Kinderklink Prof. Dr. med. Markus Knuf. Auf Wunsch der Stadtverordnetenversammlung wurde ein „Runder Tisch“ mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eingerichtet, der am Mittwoch, 19. Mai, zum zweiten Mal tagte.

Seit dem ersten „Runden Tisch“ hat sich einiges getan. So führte die Geschäftsführerin der Helios HSK, Sandra Henek aus, dass es gelungen sei, die Leitung der Kinderklinik mit dem Duo Prof. Alex Veldman und Dr. Doris Fischer hochkarätig zu besetzen. Das neue Führungsduo hat ebenfalls an der digitalen Sitzung teilgenommen. Die Stelle können beide zum 1. Oktober 2021 antreten. Ziel sei es, die Kinderklinik bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Auch die Kinderchirurgie ist seit 1. April wieder mit zwei festangestellten Fachärzten besetzt. Seit 1. Mai besteht außerdem eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Frankfurt. Diese Kombination stellt die erforderliche 24/7-Rufbereistschaft sicher. Darüber hinaus läuft das Besetzungsverfahren für die Stelle der Sektionsleitung der Kinderchirurgie an der Helios HSK. Ebenso erfreulich ist, dass die Anzahl der Betten wieder auf 62 erhöht werden konnte, mit dem Ziel, bis zum Ende des Jahres auf insgesamt 74 aufzustocken. Der limitierende Faktor bleibt jedoch das Personal.

Großen Raum in der Diskussion nahm die Aufkündigung der teilstationären Versorgung durch die Kassen ein. Es wird ausdrücklich begrüßt, dass Helios HSK den Dialog mit den Kassen sucht, um eine tragfähige Lösung für die teilstationäre Versorgung von Kindern zu finden. Die politischen Vertreter sowie die Hessische Krankenhaus Gesellschaft haben ihre Unterstützung zugesagt. Auch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat angeboten, die Gespräche mit den Kostenträgern zu begleiten. Weiterhin wird Helios HSK rechtliche Möglichkeiten gegen die Kündigung prüfen.

Vertreter der Niedergelassenen Kinderärzte weisen darauf hin, dass zum jetzigen Zeitpunkt die teilstationäre Versorgung aufgrund langer Wartezeiten nicht optimal sei. Darüber hinaus bemängeln sie, dass die angekündigte Verbesserung der Kommunikation noch nicht erfolgt sei. So wurden sie nur schriftlich über die Nachbesetzung der Chefarztposition sowie über die Neuentwicklung in der Kinderchirurgie informiert.

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration ist jedoch zuversichtlich, dass der Versorgungsauftrag in der Kinderheilkunde nach Umsetzung der notwendigen Maßnahmen erfüllt werden kann. Hierzu sind die heute erläuterten Maßnahmen ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Gleichwohl sind noch einige Fragen des HMSI an die Geschäftsführung bezgl. der Kinderheilkunde offen. Hierzu befindet sich das HMSI in engem Austausch mit der HSK. Erst hiernach könne abschließend beurteilt werden, ob die langfristige und nachhaltige Versorgung gesichert ist.

Die Teilnehmer einigten sich darauf, den „Runden Tisch“ zeitnah fortzusetzen und seine Arbeit durch kleinere Fachgruppen zu unterstützen.

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