Die Wirtschaft Chinas steht vor einem Jahr der Ungewissheit

Chinas Wirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen, darunter eine anhaltende Immobilienkrise, nachlassender Konsum und geopolitische Spannungen. Trotz der Erleichterung zu Beginn des Jahres 2023 nach dem Ende der harten Corona-Maßnahmen und Lockdowns setzten sich die wirtschaftlichen Unsicherheiten fort.

Die ursprüngliche Euphorie über den „Rachekonsum“ nach der Pandemie wich schnell neuen Bedenken. Insbesondere die lang anhaltende Immobilienkrise bereitet der chinesischen Mittelschicht Sorgen, da ihre Ersparnisse oft in Wohnungen investiert sind, deren Wert nun sinkt. Die Turbulenzen bei großen Immobilienentwicklern, insbesondere bei Evergrande mit Schulden von über 300 Milliarden Dollar, tragen zur Verunsicherung bei. Viele Menschen halten ihr Geld zurück, was zu einem Stottern des Wirtschaftsmotors führt.

Trotz der Herausforderungen strebt China danach, wieder für Wachstum zu sorgen. Beobachter erwarten neue Maßnahmen von der Führung in Peking, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Wirtschaft anzukurbeln.

Trotz ergriffener Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsmarktes, wie der Senkung der Mindestanforderungen für Hauskäufer und der Hypothekenzinsen in einigen Städten, gibt es in China kaum Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Liu Shengjun, Chefanalyst der chinesischen Denkfabrik Guoshi Financial Reform, bemerkt, dass die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen nicht stark genug seien. Max Zenglein, Chefökonom des China-Instituts Merics in Berlin, betont, dass ein stärkerer Konsum entscheidend sei, damit die Wirtschaft im Jahr 2024 maßgeblich besser werde. Doch das Wiedergewinnen von Vertrauen gestaltet sich in dieser Umgebung als schwierig.

Besonders unter jungen Chinesen breitet sich Unbehagen aus. Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten stellen Unternehmen weniger ein, während gleichzeitig eine Rekordzahl von Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt drängt. Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte im Sommer einen Höchststand von über 20 Prozent, woraufhin die entsprechende Statistik von Peking einfach abgeschafft wurde.

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