Was hat der Getreidehandel gebracht?
Das Getreideabkommen zwischen Russland, der Ukraine, der Türkei und den UN wurde bereits dreimal verlängert. Allerdings sperrt sich Russland nun gegen weitere Verlängerungen. Die Frage stellt sich, welche Folgen dies haben könnte und was bisher erreicht wurde.
Das Abkommen ist von großer Bedeutung, da sowohl die Ukraine als auch Russland zu den führenden Produzenten von Getreide, wie Weizen, Gerste und Sonnenblumenöl, gehören. Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine stammte fast ein Viertel der weltweiten Getreideexporte aus diesen beiden Ländern. Der ukrainische Export erfolgte hauptsächlich über die Häfen am Schwarzen Meer.
Mit dem Beginn des Krieges blockierte Russland die Getreideexporte der Ukraine. Gleichzeitig wurden umfangreiche Handelsbeschränkungen gegen Russland aufgrund des Krieges verhängt. Diese beiden Faktoren führten im Jahr 2022 zu einem erheblichen Anstieg der Getreidepreise sowie der Preise für Düngemittel, wobei Russland der weltweit führende Exporteur ist.
Gleichzeitig verschärfte sich in den ärmsten Ländern der Welt die wirtschaftliche Notlage. Sowohl die Ukraine als auch Russland verloren aufgrund des geringeren Exports wichtige Einnahmen für ihre Staatshaushalte, und viele Bauern kämpften um ihre wirtschaftliche Existenz.
Die genauen Folgen des Widerstands Russlands gegen eine erneute Verlängerung des Abkommens sind noch unklar. Es besteht jedoch die Gefahr eines erneuten Preisanstiegs bei Getreide und Düngemitteln, was sowohl die Verbraucher als auch die Landwirte belasten würde. Zudem könnte die wirtschaftliche Situation in den ärmsten Ländern weiter verschlechtert werden, da sie stark von erschwinglichen Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Produkten abhängen.
Bisher wurde durch das Getreideabkommen versucht, den Handel zu regulieren und die Auswirkungen des Konflikts auf die landwirtschaftlichen Märkte zu mildern. Es ist jedoch klar, dass die Situation weiterhin angespannt ist und eine langfristige Lösung gefunden werden muss, um die wirtschaftlichen und humanitären Auswirkungen des Konflikts auf die Agrarindustrie zu bewältigen.