Bei dem Beschuss eines Marktes in der Nähe von Donezk sind 27 Menschen ums Leben gekommen

In einem Vorort von Donezk sollen bei einem Beschuss mindestens 27 Menschen getötet worden sein. Die russischen Behörden beschuldigen die ukrainische Armee für den Angriff auf einen Markt in Textilschtschik verantwortlich zu sein. Dabei wurden zusätzlich 25 Menschen verletzt, wie der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Denis Puschilin mitteilte. Laut dem Besatzungsbürgermeister Alexej Kulemsin habe das ukrainische Militär ein belebtes Stadtviertel mit Geschäften und einem Markt beschossen. Rettungskräfte sind vor Ort im Einsatz.

Die ukrainische Regierung hat den Vorfall bisher nicht kommentiert. Donezk, eine Großstadt im Osten der Ukraine, liegt etwa 20 Kilometer von der Front entfernt und geriet 2014 unter die Kontrolle pro-russischer Separatisten. In der Silvesternacht wurden laut den von Russland kontrollierten Behörden bei ukrainischen Angriffen vier Menschen getötet und 13 verletzt.

Im nördlichen Frontabschnitt setzen sich die Gefechte fort, und russische Truppen haben das Dorf Krochmalne bei Kupjansk eingenommen, wie von der ukrainischen Armee bestätigt wurde. Beide Seiten bewerten die Einnahme unterschiedlich. Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete es als „Befreiung“ des Dorfes, das vor dem russischen Großangriff 45 Einwohner hatte. Krochmalne liegt etwa 30 Kilometer südöstlich von Kupjansk, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, und wird vermutlich als Hauptziel der russischen Truppen in diesem Frontabschnitt betrachtet.

Die Ukraine bezeichnet das Dorf als „ohne strategische Bedeutung“. Die Verteidiger haben sich geordnet zurückgezogen und befinden sich nun in vorbereiteten Verteidigungspositionen, um den weiteren Vormarsch des Feindes zu stoppen.

Angesichts verstärkter russischer Angriffe wurden in der Region Charkiw zu Wochenbeginn Evakuierungen von 26 Orten angeordnet, darunter etwa 3.000 Menschen, einschließlich der Einwohner von Dörfern im Bezirk Kupjansk. Die russische Armee hat in den letzten Wochen in der Ostukraine verstärkt offensive Operationen durchgeführt, indem Truppen, Material und Munition zusammengezogen wurden und ukrainische Einheiten an einigen Abschnitten zurückgedrängt wurden. Die ukrainische Armee berichtet, dass die russischen Truppen dabei erhebliche Verluste erleiden.