Welche Corona-Regeln sind sinnvoll und welche nicht?

Was bringt die Schließung der Gastronomien, wenn sich die Menschen ins Private zurückziehen? Denn eines ist klar, die Regeln des Lockdown „Light“ greifen stark ins öffentliche Leben ein, nur nicht da wo die letzten Spreader, sprich Infektionsherde, entstanden; bei den Bürgerinnen und Bürgern zu Hause.

Nach nur einem Tag gehen nicht nur die „üblichen Verdächtigen“, wie Alexander Gauland auf die Bundesregierung los, sondern die gesamte Opposition, der Mittelstand, das Hotel- und Gaststättengewerbe und ein paar andere, die hier unerwähnt bleiben. „Linientreue“ wie Markus Söder sind in Hamonie mit sämtlichen Beschlüssen verbunden, doch sind sie denn so sinnvoll und auch nötig?

Unbestreitbar sind die Infektionszahlen exponentiell angestiegen und die Regierung rechnet auch mit einem Anstieg der stationären Versorgung in Krankenhäusern, ggf. sogar  mit eine Überlastung des gesamten Gesundheitssystems. Die Gesundheitsämter – chronisch unterbesetzt – sind schon jetzt nicht mehr in der Lage, die Infektionsherde und Kontaktlinien zurückzuverfolgen.

Angela Merkel, die Bundeskanzlerin, wollte gestern ebenfalls kontrollierbare Regeln für die Privatbereiche konkretisieren. Doch dieses Engagement stieß auf das Veto von Volker Bouffier, dem hessischen Ministerpräsidenten, der darauf verwies, dass die Unverletzlichkeit der eigenen Wohnung im Grundgesetz festgeschriben sei.

Angesichts dieser Realität bleibt die Frage offen, wer sich dann berufen fühlt für Recht und Ordnung zu sorgen. Die eigenen Nachbarn vielleicht? Schon vor dem Lockdown zogen sich immer mehr Menschen – gemeinsam mit ihren Freunden – in die eigenen vier Wänden – zurück, um zu feiern und zu debattieren. Es gab schon einmal eine Zeit – in der deutschen Geschichte – in der die eine Hälfte der Bevölkerung die andere bespitzelte und denunzierte, dabei ist ein toleranter Umgang miteinander die Basis der Demokratie.

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