Der Einsatz gegen die weltweite Steuerflucht

Vor rund einem Monat wurde das Finanzamt Berlin International ins Leben gerufen, mit dem Ziel sicherzustellen, dass multinationale Unternehmen ohne Niederlassung in Deutschland hier Umsatzsteuer entrichten. In den Anfangstagen der Behörde stieß die frisch ausgebildete Sachbearbeiterin Nicole Santo Berg auf Herausforderungen, insbesondere bei der Bearbeitung von Dokumenten vieler Unternehmen aus China. Die manuelle Übertragung von Daten war erforderlich, da zum damaligen Zeitpunkt keine automatische Synchronisierung aus den eingegangenen E-Mails erfolgte.

Seitdem ist das Finanzamt nun seit über einem Monat in Betrieb und zuständig für Unternehmen aus mehr als 100 Ländern, die in Deutschland Handel betreiben, jedoch keinen Sitz im Land haben. Dies betrifft vor allem Onlinehändler, die auf Plattformen wie Amazon, eBay oder Temu ihre Produkte verkaufen. Das Hauptziel der Behörde ist es, sicherzustellen, dass internationale Unternehmen ihrer Verpflichtung, in Deutschland Umsatzsteuer zu zahlen, nachkommen.

Der Berliner Finanzsenator Stefan Evers von der CDU äußert sich zufrieden über die bisherige Arbeit der internationalen Steuereintreiber. Bereits bis Weihnachten haben etwa 2,000 internationale Unternehmen Anträge gestellt, um sich für die Umsatzsteuer zu registrieren, und etwa 1,000 davon wurden erfolgreich registriert. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2022 insgesamt 25,600 Registrierungsanträge gestellt, durchschnittlich etwa 2,100 pro Monat. Die Bearbeitung dieser Anträge erstreckte sich teilweise bis ins Jahr 2023.

Die Berliner Finanzverwaltung gibt an, dass insgesamt mehr als 115,000 ausländische Unternehmen beim Finanzamt International registriert sind, wobei mehr als 110,000 von ihnen ihren Sitz in Asien haben, insbesondere in der Volksrepublik China, Hongkong, Macau und Taiwan. Zuvor war eine Abteilung im Finanzamt Berlin-Neukölln für diese Unternehmen zuständig, war jedoch aufgrund der stetig wachsenden Anzahl von Anträgen überfordert.

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