Peking hat Volkswagen davor gewarnt, den Behauptungen über Zwangsarbeit in Xinjiang keinen Glauben zu schenken

Nach BASF denkt auch Volkswagen über einen möglichen Rückzug aus der chinesischen Provinz Xinjiang nach, jedoch betont Peking, dass den Vorwürfen von Zwangsarbeit von Uiguren nichts zutrifft. Die chinesische Regierung fordert Volkswagen auf, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Die Reaktion der chinesischen Führung auf den möglichen Rückzug von Volkswagen aus Xinjiang aufgrund von Berichten über Zwangsarbeit war empört. Das chinesische Außenministerium erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass deutsche Unternehmen sich nicht von den „Lügen“ über die Situation in Xinjiang täuschen lassen sollten. Es sei wichtig, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden.

Das Ministerium reagierte auf die Anfrage, sich zur Entscheidung von VW zu äußern, die „künftige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten“ in Xinjiang zu überprüfen. Volkswagen hatte erklärt, dass verschiedene Szenarien in Betracht gezogen würden. Die „Süddeutsche Zeitung“ zitierte Konzernkreise mit den Worten „Wir wollen da raus“. Allerdings sei ein Rückzug nicht einfach.

Volkswagen betreibt in der Provinz ein Werk und eine Teststrecke in einem Joint Venture mit dem staatlichen chinesischen Autobauer Saic. Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass uigurische Zwangsarbeiter möglicherweise am Bau der Teststrecke beteiligt waren.

In den letzten Tagen war Volkswagen zunehmend unter Druck geraten, dem Beispiel des deutschen Chemieriesen BASF zu folgen und sich aus Xinjiang zurückzuziehen. BASF hatte nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen bei seinen Aktivitäten in Xinjiang angekündigt, seine Anteile an zwei Joint-Venture-Unternehmen dort schneller zu verkaufen.